
Gesellschaftlich betrachtete Normalität, anatomische Macht gegenüber anderen und die Selbstverherrlichung der scheinheiligen Gesellschaft (explizit des einzelnen Individuums als Teil seiner Gesellschaft) führt im Endeffekt zum Schaden jeder Form des Lebens.
Wieso isst du kein Fleisch?
… so lautet der Spitzenreiter unter den Fragen, die ich gestellt bekomme.
Das absolut Dümmste was ich je von einem Menschen (Lehrstuhlbesitzer auf einer
Uni in diesem Land (Mailverkehr liegt mir vor)) an Aussage erhielt war: „Ich esse
nicht alles vom Tier sondern nur das Beste davon“.
Doch davon mehr in einem anderen Beitrag. Zurück zum Spitzenreiter, nämlich zur
hirnrissigsten Frage, die ein Fleischesser einem Nichtfleischesser stellen kann:
„Wieso isst du kein Fleisch?“
Warum muss eigentlich ich mich rechtfertigen als Nicht-Fleischesser?
Viel wichtiger ist doch,
mit vernünftigen Argumenten zu erklären,
„wieso du“ nach wie vor und unbehelligt Fleisch isst.
Mein Standpunkt lässt sich einfach mit folgenden Szenarien erklären.
Szenario A:
Wenn wegen meiner Begierde ein Lebewesen getötet werden muss damit ich es esse ist das was ich will klar definiert.
Wenn sich ein Lebewesen aus freien Stücken töten lässt weil es sich aufessen lassen möchte ist auch hier alles klar definiert.
Bedeutet:
Fleischesser will Fleisch, Fleischeigner will gegessen werden = Einigkeit.
Szenario B:
Hier will der Fleischesser Fleisch essen jedoch der Fleischeigner weder geschlachtet noch gegessen werden.
In diesem Fall wird der Wille des Fleischeigners übergangen und er wird gegen seinen Willen geschlachtet und gegessen.
Bedeutet:
Fleischesser will Fleisch, Fleischeigner will nicht gegessen werden = Unstimmigkeit.
Also erkläre mir bitte einer „vernünftig“ wie sich das rechtfertigen lässt.
PS: Die „dafür“ Argumente sollten aber bitte unserer Gegenwart entsprechen!
Unbrauchbare, absolut hirnrissige und stumpfköpfige Aussagen sind solche hier:
… weil’s schmeckt.
… weil ich Zähne im Mund hab.
… alle essen’s, keiner ist g’storben dran.
… so schlecht kanns ned sein.
… wir sind Raubtiere.
… wir stammen vom Löwen ab.
… man ernährt sich sonst einseitig.
… der Körper braucht Fleisch.
… Produkte nicht tierischer Natur sind teurer.
… ich esse kein Tierfutter.
… Fleisch bietet alle Nährstoffe.
… Fleischessen ist ein Naturgesetz.
… im Steinzeitwinter wuchsen keine Pflanzen.
… kann ohne Salami nicht leben.
… vegan ist grauslich.
… ich vertrage kein Grünzeug.
… das war immer schon so bei uns.
… ich bin ja kein Rindvieh.
… usw…
In Netz liest man öfter über die Vermutung, dass der Konsum von Fleisch, beim Konsumenten Aggressionen erzeugt. Es wird daher vermutet, dass die Angst während des Tötungsdeliktes des Fleischeigner, sich in jeder Zelle festsetzt und mit dem Konsum des Fleisches durch den Konsumenten aufgenommen und in Form von Aggressionen freigesetzt wird. Zusätzlich gibt es noch Schlussfolgerungen, dass die Förderung von (durch das zu tötende Individuum nicht gewollte) Tötung, das Gefühl von Erhabenheit und Macht verleiht was wiederum zu Aggression führt.
Ob dem so ist kann ich nicht sagen. Empfehle jedoch jedem, sich in dieser tollen Erfindung schlau zu machen, die sich Suchmaschine nennt.
Dann gibt es da ja noch die richtig ehrlichen Fleischesser mit der einzig ehrlichen Aussage, die lautet: Mir geht es am Gesäß vorbei was Tiere empfinden.
Und die anderen Fleischesser? Ja, also die sind in der Überzahl, wissen genau, dass das was sie machen nicht akzeptabel ist, heften sich an die Ferse des buckligen Bruders, der sich Gesellschaft nennt und quatschen ihr Gegenüber mit tausenden unnützen und halb irren Argumenten in die Flucht, bei denen man eigentlich jeden einzelnen von ihnen (schon alleine wegen Stumpfsinnigkeit der Argumente) getrost in der Zwangsjacke abführen lassen könnte. Doch diese Quatschfreudigkeit hat in Wirklichkeit doch nur einen Grund und der ist einfach erklärt. Wer nichts falsch macht braucht keinen Sauerstoff verschwenden. Wem bewusst ist, dass da etwas nicht richtig sein kann, der versucht sein Gegenüber mit nicht notwendiger Sauerstoffverschwendung einzulullen.
Empfehle an diesem Punkt, sich über Machttypen, Funktionsprinzipien und Bio-Macht zu informieren von folgendem Autor:
Michel Foucault
Nun können wir hier abschließend sagen, dass jeder tun soll was er möchte, so lange er keiner anderen Lebensform schadet und nichts gegen den Willen eines anderen Individuums macht.